1836/1837 wurde das heutige Fährhaus Uetz von Ludwig Persius geplant, 1838 gebaut und 1839 bezogen. Es war ein Dank des Königs an das Dorf Uetz und insbesondere den Fährmann. Das eingeschossige Fachwerkgebäude mit gelben Ziegeln war innen und außen reich verziert und bemalt. Die Holzteile waren mazeriert. Ursprünglich war es reetgedeckt.
Nach 1945 war das Gebäude Wohnhaus für bis zu vier Familien. Die außen ähnlich gestaltete Scheune neben dem Fährhaus wurde leider 1988 bei einem Brand stark beschädigt und musste abgerissen werden. Der Damm des in den Dreißigerjahren erbauten Autobahnrings um Berlin führte dazu, dass die Wublitz, die hier einst über 100 Meter breit war, verlandete. Die ehemalige Wasserrinne ist heute versumpft, aber noch zu erkennen.
2012 kauften wir, Henry Sawade und Sabine Swientek, das Grundstück und arbeiten seither mit viel Herzblut, Eigenleistung und Engagement an der Restaurierung des Hauses. Große Teile der Außenfassade mit Kalkschlämme und dem aufgetragenen Fugenstrich, den zahlreichen farblich gefassten und auf Eiche mazerierten Holzteilen sind bereits wiederhergestellt.
Im Inneren zeigt sich bereits die restaurierte gute Stube des Fährmanns mit der originalen Wandbemalung. So fnden sich zwischen dem Eichenlaub im umlaufenden Fries an mehreren Stellen verschiedene Käfer. Die ehemalige Teestube des Königs auf der anderen Seite harrt noch der Restaurierung und dient momentan als Werkstatt. Auch die „schwarze Küche“ und die Stube der Schnitter sollen wiederhergestellt werden. Die Bauherren selbst führen auf Grund der eigenen Fachkenntnisse und intensiver Beschäftigung mit alten Bau- und Gestaltungstechniken die meisten Arbeiten selbst aus und bezeichnen das Objekt berechtigt als ihre Lebensaufgabe.